Warum ist Diesel teurer als Benzin?

Mittlerweile ist Benzin günstiger als Diesel. Woran das liegt.

Jahrelang konnten sich Autofahrer auf eine Sache verlassen: Der Dieselpreis an der Zapfsäule ist immer niedriger als der von Benzin. Doch seit einiger Zeit ist es genau umgekehrt. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Vergangenes Jahr sollte mit dem Tankrabatt den teureren Spritpreisen entgegengewirkt werden. Das Gegenteil war der Fall: sowohl der Diesel- als auch der Benzinpreis schnellten in die Höhe. Seitdem stagniert der Dieselpreis auf einem bislang ungewohnten Niveau - über dem Benzinpreis. Warum das so ist und welche Gründe es dafür gibt. Ein Überblick.

Diesel teurer als Benzin: So setzt sich der Spritpreis zusammen

Um zu verstehen, warum der Dieselpreis derzeit so viel höher ist als der Benzinpreis, sollte man wissen, wie sich der Spritpreis zusammensetzt. Laut dem Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC) gibt es drei Faktoren, die maßgeblichen Einfluss auf den Spritpreis haben:

  1. Steuern

  2. Einfluss des Dollarkurses und Konjunkturerwartungen auf Rohölkosten

  3. Schwankende Benzin- und Dieselpreise an Tankstellen

Diesel teurer als Benzin: Steuern

In Deutschland ist ein bestimmter Satz an Steuern pro Liter Sprit fällig. Für Benzin beträgt der Steuersatz pro Liter 65,45 Cent, für Diesel 47,04 Cent. Für den Tankrabatt wurden allerdings die Steuern gesenkt, bei Benzin um circa 35 Cent, bei Diesel lediglich um 17 Cent. Außerdem hat auch die CO2-Abgabe einen leichten Effekt auf die Spritpreise. Diese sind bei Diesel rund einen Cent pro Liter höher.

Zusätzlich wird auch noch Mehrwertsteuer fällig. Diese wird auf die Energiesteuer als auch auf den Warenpreis angesetzt. Laut dem ADAC landen somit bei Benzin etwa 48 Prozent der Tankrechnung, bei Diesel etwa 39 Prozent, als Steuern beim Staat.

Rohölkosten erhöhen Dieselpreis

Der zweite Faktor, der die Spritpreise beeinflusst, sind die Rohölkosten. Ein Drittel der Preisgestaltung hängt laut ADAC vom Ölpreis und den Verarbeitungskosten ab. Außerdem zählt dazu auch noch die Gewinnmarge der Tankstellen.

Dabei spielt auch der Dollar-Kurs eine Rolle, denn Rohöl wird in US-Dollar gehandelt. Wenn der Euro im Kurs also schlechter dasteht als der Dollar, wird das Rohöl teurer.